An einem sonnigen Samstagmorgen im Oktober geht in einem Park mitten in Tokyo eine Bombe hoch. Es gibt zahlreiche Tote und Verletzte. Die Polizei vermutet einen terroristischen Anschlag. Im Park genehmigt sich der abgehalfterte Barkeeper und schwere Alkoholiker Shimamura gerade den ersten Whiskey des Tages, wie immer bei schönem Wetter. Nach der Detonation geht Shimamura sofort auf die Suche nach einem kleinen Mädchen, das ihn wegen seiner zitternden Hände zuvor angesprochen hatte, und sorgt dafür, dass es ins Krankenhaus kommt. Der heroische Akt hat allerdings einen Preis: die Whiskeyflasche mit Shimamuras Fingerabdrücken bleibt im Park zurück. Shimamura, der wegen der mutmaßlichen Beteiligung an einem Bombenanschlag im Zusammenhang mit den Studentenunruhen der 60er Jahre auf den Fahndungslisten der Polizei steht, lebt unter falschem Namen im Untergrund. Nun wird er wieder gejagt, von der Polizei und von mysteriösen Hintermännern. Ihm bleibt nur die Flucht nach vorne: Er beschließt, der Explosion im Park selbst auf den Grund zu gehen. Dabei bekommt er von unerwarteter Seite Hilfe – von einem Yakuza.
Iori Fujiwara (1948–2007), von der Romanistik kommender Krimi-Autor. Den Sonnenschirm des Terroristen soll der Kettenraucher und passionierte Mahjongg-Spieler verfasst haben, um mit den Tantiemen und möglichen Preisgeldern Spielschulden tilgen zu können. Tatsächlich erhielt Fujiwara 1995 für den Roman den mit 10 Millionen Yen dotierten Edogawa-Ranpo-Krimipreis und ein Jahr später den Naoki-Literaturpreis. Im selben Jahr 1996 noch wurde der Roman fürs Fernsehen verfilmt. Fujiwara starb im Mai 2007 an Speiseröhrenkrebs.
Krimibestenliste von FAS und Deutschlandfunk
Platz 4 Januar 2018 (Vormonat Platz 6)
Weltempfänger Nr. 38 (Frühling 2018) Platz 5
Gernod Siering, Kritikatur
Tobias Gohlis, Deutschlandfunk
Hanspeter Eggenberger, Tagesanzeiger
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
Petra Pluwatsch, Kölner Stadt-Anzeiger Magazin
japanische-literatur.blogspot.de
Jörg Kijanski, Krimi-Couch.de
Hans Durrer, buchkritik.at