Roman
aus dem Japanischen von Jürgen Stalph
109 S., geb. mit Schutzumschlag (Naturpapier) und Leseband
dt. Erstausgabe
ISBN 978-3-944751-25-2
Mit 24 ging Momoko in die große Stadt, nach Tokyo, um die Zwänge der Provinz hinter sich zu lassen, um frei zu sein. Sie war sich für keine Arbeit zu schade, schuftete, passte sich an, gab sich, wie man es von ihr erwartete: folgsam, freundlich, auf Harmonie bedacht. Und schlug so unversehens den Weg ein, den die Gesellschaft ihr vorgab: Mann, Kinder, ein schönes Zuhause.
Jetzt, mit 74, ihr Mann ist tot, die Kinder sind längst aus dem Haus, denkt Momoko nach. Über die Träume, die sie einst hatte. Über die Liebe. Über Einsamkeit. Über das Altern und den Tod. Und nach fünfzig Jahren Leben mit der Hochsprache kommt mit Macht wieder, was die junge Momoko in Tokyo immer für ein Stigma hielt: ihr Dialekt. Ihre Heimat.
Jeder geht für sich allein ist ein weises Buch. Berührend und urkomisch zugleich. Ein Buch darüber, was es heißt, Mensch zu sein.
Ausgezeichnet mit dem Akutagawa-Preis
Chisako Wakatake, 1954 in der nordostjapanischen Präfektur Iwate geboren, besuchte nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes, mit dem sie lange in Tokyo lebte, acht Jahre lang einen Kurs für Kreatives Schreiben, um, wie sie sagt, »auf andere Gedanken zu kommen«. Für Ora ora de hitori igu mo (»Jeder geht für sich allein«), ihr literarisches Debüt, wurde sie im Jahre 2017 als älteste Preisträgerin je mit dem Bungei-Preis und im Jahr darauf mit dem Akutagawa-Preis ausgezeichnet.
Ines Lauffer, hr2
Irmela Hijiya-Kirschnereit, FAZ
Frankfurter Neue Presse, 20.4.2021, S. 18
Isabella Arcucci, SWR2 Lesenswert
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